Die Geschichte der Freien Wähler Weinheim

1947-1950 1951-1960 1961-1970 1971-1980 1981-1990 1991-2000


Die Freien Wähler Weinheim von 1991 bis 2000

1991

Im Laufe der Legislaturperiode schied Herbert Schneider 1991 aus Altersgründen aus dem Gemeinderat aus. Er war der letzte derjenigen, die 1947 die damalige PWV mitgegründet hatten und in den Gemeinderat einzog. Ohne Unterbrechung erhielt er von einer Wahlperiode zur nächsten das Vertrauen der Bürger. Seine Wertschätzung und Beliebtheit wird dadurch deutlich dokumentiert. An seine Stelle rückte Christa Ohligmacher für die FWV in den Gemeinderat nach.

1993 veränderte sich die Spitze des Stadtverbandes erneut. Infolge des Ausscheidens von Klaus Bär aus persönlichen Gründen übernahm Christa Ohligmacher die Führung des Stadtverbands mit Wolfgang Schäfer und Peter Hill als Stellvertreter. Wolfgang Schäfer wurde für Klaus Bär neuer Stadtrat.


1994 – 1996

Bei den Wahlen 1994 erfolgte in der FWV endgültig der Durchbruch zur Verjüngung, nachdem auch Annel Müller aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur verzichtete.

Auf der FWV-Liste wurden neu gewählt: Apotheker Wolfgang Schäfer, Rechtsanwalt Axel Schüssler, Elektrotechniker Bernd Boxheimer und der Statiker Gerhard Mackert, alle vier geschätzt wegen ihrer bisherigen Tätigkeit in Vereinen. Mit diesem Ergebnis errang die FWV-Fraktion nun 10 Sitze von insgesamt 46. Hans Hohmann blieb Fraktionsvorsitzender, sein Stellvertreter blieb Dieter Freudenberg.

Die Zeit der großen Projekte und hohen Investitionen war vorbei. Die Finanzklemme wurde von Jahr zu Jahr ernster. Die Sanierung der Bonhoeffer-Schule lastete als dicker Brocken auf dem Stadtsäckel.

Als sich die Gelegenheit bot, in Verbindung mit der Fa. Freudenberg das gesamte Areal des Werks Müll planerisch in die Verfügung der Stadt zu bringen, um anstelle der Fabrikanlagen ein neues Wohngebiet zu schaffen, war das zwar eine überaus erfreuliche Zukunftsperspektive, aber niemand wusste so recht, ob und wie die Stadt solch einen neuen Brocken würde verkraften können. Die FWV setzte sich dafür ein, zumindest die Planung in Gang zu bringen, um gegebenenfalls mit der Verwirklichung beginnen zu können.

Christa Ohligmacher wurde bei der Landesversammlung 1997 in Markgröningen mit klarer Mehrheit zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zusammen mit Hans Hohmann vertritt sie die Region Unterer Neckar im Vorstand und Präsidium der FWV-Landesvorstandes.


1997

Im Jahre 1997 feiert die Weinheimer FWV ihr 50-jähriges Bestehen. Niemand hatte ahnen können, dass der lose Freundeskreis der PWV so lange bestehen würde und im kommunalpolitischen Leben der Stadt zu einer festen, nicht mehr wegzudenkenden Größe werden würde. Die Mitarbeit parteiungebundener Bürger im Gemeinderat, von 1947 – 1959 sogar als stärkste Fraktion, hat der Gemeinde immer gut getan. Die Persönlichkeit, Sachkenntnis und Objektivität, die alle Entscheidungen nur auf das Wohl der Stadt ausrichteten, erwirkte bei den Wählern Vertrauen und Wertschätzung, am deutlichsten sichtbar bei Richard Freudenberg und Herbert Schneider, die sich die Gunst der Stimmberechtigten ein halbes Jahrhundert hindurch ohne Bruch erhalten konnten. Gleichzeitig mit dem 50-Jahr-Jubiläum ist der 25-jährigen Vereinigung mit den ehemals selbständigen Gemeinden Lützelsachsen, Hohensachsen, Rippenweier, Ritschweier, Oberflockenbach und Sulzbach zu gedenken.

Bei der Eingemeindung im Jahre 1972 bestand weithin die Sorge, ob und wie das Zusammenwachsen würde gelingen können, ohne die hinzu gekommenen Gemeindegebiete einfach zu absorbieren.

Heute kann man allgemein feststellen, dass dies gelungen ist. Die Eingemeindung erfolgte, ohne dass die Einzelteile ihr Selbstbewußtsein und ihre Eigenständigkeit verloren hätten. Keiner der neu hinzugekommenen Stadtbezirke wünscht sich seine Selbständigkeit zurück oder bereut den damaligen Schritt. In allen Ortsteilen besteht auch eine starke FWV, mitwirkend in den Ortschaftsräten. Vier von fünf Ortsvorstehern stellt die FWV, nicht immer nur wegen ihrer dominierenden Stärke.

Die Verbindung mit der FWV im Stadtkern ist im Laufe der Zeit immer besser und intensiver geworden ohne Streit und unüberwindbare Schwierigkeiten. Das Einheitsgefühl hat sich entwickelt. Nicht nur die gemeinsame Arbeit, sondern auch immer fester werdende Kontakte durch Geselligkeit und gemeinsame Veranstaltungen haben das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert beim alljährlichen Familienabend des gesamten Stadtverbands, beim Kerscheknewwelfest in Lützelsachsen, bei neuem Wein und Zwiebelkuchen in Hohensachsen, dem morgendlichen Beisammensein unter dem Maibaum in Ritschweier oder dem Grillfest bei Hilkerts in Sulzbach ebenso wie bei der alljährlichen Eichelbergwanderung in Oberflockenbach oder bei den von Annel und Kurt Müller jeden Sommer sorgfältig geplanten und bestens organisierten Theaterfahrten zu den Freilichtspielen in Jagsthausen oder Schwäbisch Hall, mit den die Gemeinschaft besonders fördernden Nachmittagen mit Besichtigungen, wie sie seit 1986 angeboten werden und sich größter Beliebtheit erfreuen.

Es wäre schön, wenn diese große FWV-Familie auch weiterhin so harmonisch zusammenleben könnte und die freundschaftlichen Bindungen sich laufend vertieften. Die FWV-Vertreter in den Ortschaftsräten müssen wissen, dass ihr Wort gehört wird. Sie sollten sich aber auch immer bewusst sein, dass im Gemeinderat die Gesamtheit der Stadt immer im Auge behalten werden muss.

Eine starke FWV-Fraktion im Weinheimer Gemeinderat, gut gemischt aus Alt-Weinheimern und „Roigeplackten“, mit viel und unterschiedlichem Sachverstand der Frauen und Männer, mit der Kraft des Ausgleichs zwischen den politischen Parteien hat der Stadt und ihren Bürgern 50 Jahre lang gut getan und sollte Gelegenheit haben, ihre fruchtbare kommunalpolitische Arbeit mit wirksamem Einfluss fortzusetzen.

Die Vertreter der Freien Wähler im Gemeinderat Weinheim seit 1994:

Hans Hohmann, Fraktionsvorsitzender
Dieter Freudenberg, Stellvertreter
Ernst Noe, Wolfgang Schäfer, Axel Schüssler,
Christa Ohligmacher, Bernd Boxheimer, Gerhard Mackert,
Dr. Monika Hildebrand (Lützelsachsen),
Hermann Gaber (Hohensachsen)